Wie muss ein Reifen sein? Wie muss ein Reifen aussehen?
Verfasst: 03 Sep 2004 16:41
VORSICHT: SATIRE !!!
Wie muss ein Reifen sein?
Nun... wie immer kann man auf diese Frage keine explizit passende Antwort geben, weil es immer darauf ankommt, wie jemand fährt, was seine Hauptanliegen sind usw.
Außerordentlich lange Haltbarkeit und "ordentlich Grip" beissen sich in der Regel. Für lange Haltbarkeit stehen z.B. "Holzreifen" wie früher der Michelin Macadam. Verschleisst kaum und gript dafür auch nicht besonders. Passt also eher für Sonntagsnachmittags-Kaffeefahrer oder das, was wir hier in der Gegend "Tourenschwuchteln" nennen (hoffentlich ist jetzt niemand beleidigt).
Am Markt gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Reifentypen mit unterschiedlichsten Leistungsansätzen. Richtig schlechte Reifen gibt es eigentlich nicht mehr. Trotzdem findet sich kaum ein Produkt, was hervorragenden Grip in allen Lebenslagen gepaart mit unendlicher Haltbarkeit bietet. Klar, dass ein Pilot Road zum Heizen weniger geeignet ist als ein Pirelli Supercorsa oder ein Metzeler Rennsport.
Kurz gesagt: die richtige Reifenwahl ist abhängig von den Ambitionen des Fahrers.
Wie ich hörte, sollen aber demnächst Nischenkollektionen verschiedener Hersteller auf den Markt geworfen werden, die genau diese Lücke zwischen langer Haltbarkeit und gutem Grip schließen sollen:
Der Metzeler "Mahagoni" - gefertigt aus Nachzüchtungen tropischer Edelhölzer mit einer Mittelage aus gehärteter Mangoschale. Geliefert mit einem Echtheitsszertifikat ist dieser Reifen zwar nicht ganz billig, weiss aber dafür mit edlen Maserungen und nahezu endloser Haltbarkeit zu überzeugen. Leider wird das Enduro-Segment auf dieses Produkt verzichten müssen, eine Offroad-Version ist derzeit nicht vorgesehen.
Der Bridgestone "Balsa GT" - ein Reifen für den schmaleren Geldbeutel mit hervorragenden Langlaufeigenschaften. Allerdings darf nach Montage die Höchstgeschwindigkeit von 120Km/h nicht überschritten werden, da sich dieses Produkt sonst von den Flanken her auflöst. Dafür ist dieser Reifen sehr preiswert und ein überzeugender "Kleber" bei niedrigen Tempi.
Der Pirelli "Teak Total Compound" - hier wurde durch die Verwendung von recycleten Badeschlappen neben Edelholzfasern eine hervorragende Rennstreckentauglichkeit erzielt. Trotzdem baut der Reifen auch nach 8.000 Testkilometern kaum ab. Allerdings lässt, wie beim Metzeler "Mahagoni", die Eigendämpfung sehr zu wünschen übrig.
Letzter Testkandidat war der neue Michelin "Beton GP". Tauglich sowohl bei langen Touren als auch beim Sammeln von Rennstreckenkilometern ist dieser Reifen beinahe eine Preis-Leistungssensation. Entwickelt von den Technikern des Ariane-Projektes, die auch für die Beschaffenheit der Startplattform in Französich-Guajana verantwortlich zeichneten, verzichtet der Gummi auf jegliche Edelholz-Anteile, sondern setzt auf die Verwendung von Stoffen aus Altkleidersammlungen und Garagenverkäufen.
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Wie muss ein Reifen aussehen?
Nun, ich würde sagen, meiner Erfahrung nach ist ein Reifen in erster Linie schwarz. Das kann zwar hin und wieder Anlass zu rassistischen Äußerungen sein, diese Art von unqualifizierten Ausbrüchen kommen in der Bevölkerung allerdings nur selten vor.
Für die Beschimpfung eines Polizeikrades mit der Vokabel "Bimbofahrrad" musste der Landwirt Alois Wegehaupter (62) aus Dimpfelmoos/Niederbayern Pressemeldungen zufolge kürzlich ein Bußgeld von 40 Euro berappen. Polizeisprecher Tobias Schnederhüpferl: "Eher eine Ausnahme."
Auch reaktionär geprägte Gegenden im Ausland, wie z.B. Alabama oder Georgia/USA, melden in den allerseltensten Fällen Übergriffe gegen schwarze Reifen.
Gar keinen Anlass zu politischen Ausbrüchen gibt die Form, die meiner Erfahrung nach ein Reifen hat. Im allgemeinen wonnig rund, bietet ein Reifen Assoziationmöglichkeiten vielfacher couleur: Mama, Schatzi, Knuddelbärli und ähnliches.
Betrachten wir nun die Kontur eines Reifens. Nach meiner Erfahrung gibt es auch hier unterschiedliche Kategorien. Eine spitze Kontur kann ein Zeichen für die Hinterlist eines Reifens sein. Ähnlich eines zu einem zynischen Grinsen gespitzten Mundes bietet hier der Reifen ein deutliches Signal: "Wenn du auf Schürfing stehst, dann nimm mich ordentlich ran, du Hengst/Schlampe/wie auch immer! (nicht Zutreffendes streichen)
Eine flache Kontur ist nicht unbedingt Garant für Langeweile. Oftmals fälschlicherweise in die softe Öko-Ecke gedrängt, weiß die Flachkontur sich bei richtiger Behandlung effektiv in Szene zu setzen und zaubert reglmäßig ein Lächeln in das Gesicht des begeisterten Reifenbetrachters.
Für alle Grobmotoriker unerlässlich ist der Besitz und die Betrachtung von Stollenreifen. Schwarz und stark präsentieren sie sich mit ausgeprägtem Muskelspiel, dass dem entsprechend Veranlagten das Wasser im Munde zusammenlaufen und ihn bereits beim Erstkontakt die Handschellen auspacken lässt.
"Mehr Schein als sein" - das gilt im Allgemeinen für die Eisdielentauglichen Breitschlappen, zu denen gern eine fröhliche "VoKuHiLa-Frisur"** gepaart mit preiswerten Tattoos, unpassenden Piercings und schmuddelig wirkender Sonnenstudio-Bräune gereicht wird.
Präsentiert wird der Breitschlappen oft in Verbindung mit dem Chiropraktiker-Abo-trächtigen, Dragon- und Sissybar bewehrten Chopper ("bloß keine Starrahmen-Harley, dat halten meine Jacket-Kronen und die Porsche-Sonnenbrille nicht aus!"), oder mit dem "sieht-aus-als-ob-dir-einer-hintendrauf-gefahren-wäre"-Streetfighter. Schandränder werden in akribischer Nachtarbeit im Schutze der Garage mit 200er Schmirgelpapier entfernt.
Das jährliche Treffen der "Wie-geil-sieht-mein-Reifen-aus"-Clubs mit Fototauschbörse in Kobe, Japan, musste vor einigen Jahren zwar wegen eines Erdbebens ausfallen, erfreut sich aber heutzutage wieder immensen Zulaufs.
**Vorne kurz, hinten lang - auch "Stadionschnitt" genannt.
So Long ...
Grüsse Sascha
Wie muss ein Reifen sein?
Nun... wie immer kann man auf diese Frage keine explizit passende Antwort geben, weil es immer darauf ankommt, wie jemand fährt, was seine Hauptanliegen sind usw.
Außerordentlich lange Haltbarkeit und "ordentlich Grip" beissen sich in der Regel. Für lange Haltbarkeit stehen z.B. "Holzreifen" wie früher der Michelin Macadam. Verschleisst kaum und gript dafür auch nicht besonders. Passt also eher für Sonntagsnachmittags-Kaffeefahrer oder das, was wir hier in der Gegend "Tourenschwuchteln" nennen (hoffentlich ist jetzt niemand beleidigt).
Am Markt gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Reifentypen mit unterschiedlichsten Leistungsansätzen. Richtig schlechte Reifen gibt es eigentlich nicht mehr. Trotzdem findet sich kaum ein Produkt, was hervorragenden Grip in allen Lebenslagen gepaart mit unendlicher Haltbarkeit bietet. Klar, dass ein Pilot Road zum Heizen weniger geeignet ist als ein Pirelli Supercorsa oder ein Metzeler Rennsport.
Kurz gesagt: die richtige Reifenwahl ist abhängig von den Ambitionen des Fahrers.
Wie ich hörte, sollen aber demnächst Nischenkollektionen verschiedener Hersteller auf den Markt geworfen werden, die genau diese Lücke zwischen langer Haltbarkeit und gutem Grip schließen sollen:
Der Metzeler "Mahagoni" - gefertigt aus Nachzüchtungen tropischer Edelhölzer mit einer Mittelage aus gehärteter Mangoschale. Geliefert mit einem Echtheitsszertifikat ist dieser Reifen zwar nicht ganz billig, weiss aber dafür mit edlen Maserungen und nahezu endloser Haltbarkeit zu überzeugen. Leider wird das Enduro-Segment auf dieses Produkt verzichten müssen, eine Offroad-Version ist derzeit nicht vorgesehen.
Der Bridgestone "Balsa GT" - ein Reifen für den schmaleren Geldbeutel mit hervorragenden Langlaufeigenschaften. Allerdings darf nach Montage die Höchstgeschwindigkeit von 120Km/h nicht überschritten werden, da sich dieses Produkt sonst von den Flanken her auflöst. Dafür ist dieser Reifen sehr preiswert und ein überzeugender "Kleber" bei niedrigen Tempi.
Der Pirelli "Teak Total Compound" - hier wurde durch die Verwendung von recycleten Badeschlappen neben Edelholzfasern eine hervorragende Rennstreckentauglichkeit erzielt. Trotzdem baut der Reifen auch nach 8.000 Testkilometern kaum ab. Allerdings lässt, wie beim Metzeler "Mahagoni", die Eigendämpfung sehr zu wünschen übrig.
Letzter Testkandidat war der neue Michelin "Beton GP". Tauglich sowohl bei langen Touren als auch beim Sammeln von Rennstreckenkilometern ist dieser Reifen beinahe eine Preis-Leistungssensation. Entwickelt von den Technikern des Ariane-Projektes, die auch für die Beschaffenheit der Startplattform in Französich-Guajana verantwortlich zeichneten, verzichtet der Gummi auf jegliche Edelholz-Anteile, sondern setzt auf die Verwendung von Stoffen aus Altkleidersammlungen und Garagenverkäufen.
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Wie muss ein Reifen aussehen?
Nun, ich würde sagen, meiner Erfahrung nach ist ein Reifen in erster Linie schwarz. Das kann zwar hin und wieder Anlass zu rassistischen Äußerungen sein, diese Art von unqualifizierten Ausbrüchen kommen in der Bevölkerung allerdings nur selten vor.
Für die Beschimpfung eines Polizeikrades mit der Vokabel "Bimbofahrrad" musste der Landwirt Alois Wegehaupter (62) aus Dimpfelmoos/Niederbayern Pressemeldungen zufolge kürzlich ein Bußgeld von 40 Euro berappen. Polizeisprecher Tobias Schnederhüpferl: "Eher eine Ausnahme."
Auch reaktionär geprägte Gegenden im Ausland, wie z.B. Alabama oder Georgia/USA, melden in den allerseltensten Fällen Übergriffe gegen schwarze Reifen.
Gar keinen Anlass zu politischen Ausbrüchen gibt die Form, die meiner Erfahrung nach ein Reifen hat. Im allgemeinen wonnig rund, bietet ein Reifen Assoziationmöglichkeiten vielfacher couleur: Mama, Schatzi, Knuddelbärli und ähnliches.
Betrachten wir nun die Kontur eines Reifens. Nach meiner Erfahrung gibt es auch hier unterschiedliche Kategorien. Eine spitze Kontur kann ein Zeichen für die Hinterlist eines Reifens sein. Ähnlich eines zu einem zynischen Grinsen gespitzten Mundes bietet hier der Reifen ein deutliches Signal: "Wenn du auf Schürfing stehst, dann nimm mich ordentlich ran, du Hengst/Schlampe/wie auch immer! (nicht Zutreffendes streichen)
Eine flache Kontur ist nicht unbedingt Garant für Langeweile. Oftmals fälschlicherweise in die softe Öko-Ecke gedrängt, weiß die Flachkontur sich bei richtiger Behandlung effektiv in Szene zu setzen und zaubert reglmäßig ein Lächeln in das Gesicht des begeisterten Reifenbetrachters.
Für alle Grobmotoriker unerlässlich ist der Besitz und die Betrachtung von Stollenreifen. Schwarz und stark präsentieren sie sich mit ausgeprägtem Muskelspiel, dass dem entsprechend Veranlagten das Wasser im Munde zusammenlaufen und ihn bereits beim Erstkontakt die Handschellen auspacken lässt.
"Mehr Schein als sein" - das gilt im Allgemeinen für die Eisdielentauglichen Breitschlappen, zu denen gern eine fröhliche "VoKuHiLa-Frisur"** gepaart mit preiswerten Tattoos, unpassenden Piercings und schmuddelig wirkender Sonnenstudio-Bräune gereicht wird.
Präsentiert wird der Breitschlappen oft in Verbindung mit dem Chiropraktiker-Abo-trächtigen, Dragon- und Sissybar bewehrten Chopper ("bloß keine Starrahmen-Harley, dat halten meine Jacket-Kronen und die Porsche-Sonnenbrille nicht aus!"), oder mit dem "sieht-aus-als-ob-dir-einer-hintendrauf-gefahren-wäre"-Streetfighter. Schandränder werden in akribischer Nachtarbeit im Schutze der Garage mit 200er Schmirgelpapier entfernt.
Das jährliche Treffen der "Wie-geil-sieht-mein-Reifen-aus"-Clubs mit Fototauschbörse in Kobe, Japan, musste vor einigen Jahren zwar wegen eines Erdbebens ausfallen, erfreut sich aber heutzutage wieder immensen Zulaufs.
**Vorne kurz, hinten lang - auch "Stadionschnitt" genannt.
So Long ...
Grüsse Sascha