How to: Kurzhubgasgriff, Progressivität
Verfasst: 07 Mär 2012 22:17
Bedarf Material:
-Aluring drehen lassen, Maße siehe unten
-kleine Metallfeile
-kleine Metallsäge
-Schmirgelpapier zum Anrauen
-2K-Kleber
Kurzhub:
Wer sich an dem Umgreifen oder Überdrehen der Hand stört, das beim Vollgasgeben vonnöten is, kann sich nen Kurzhubgasgriff reinbauen.
Wer dafür aber nich wirklich Geld ausgeben will, die Originaloptik nicht stören will mit nem zusätzlichen Kästchen bei den Armaturen oder wem die käuflichen Varianten schlichtweg zu heftig sind, der kann sich seinen individuelles Griffchen selbst basteln.
Die maximale Übersetzungserhöhung wird hier von 2 Faktoren beschränkt:
-Die Höhe des Gasgriffgehäuses beschränkt die Höhe Rolle+Gaszug
-Gaszuglänge
Je größer die Rolle, desto mehr Gaszuglänge ist nötig, da der Umfang größer wird.
Die Gaszüge der Zxr sind in der Länge anpassbar, um das Gasgriffspiel einstellen zu können. Bei der L/M ist ein Einsteller am Gasgriffgehäuse selbst sowie in den Zügen integriert kurz vor'm Vergaser.
Das heißt wir brauchen normalerweise keine neuen Gaszüge sondern können die originalen einfach verlängern. Je nachdem wie viel übrig ist wird hierdurch eventuell auch der Rollendurchmesser beschränkt, siehe Tabelle weiter unten.
So soll das nachher aussehen:
Rot ist der sicher zu erreichende maximale Durchmesser inklusive aufliegendem Gaszug, abgegriffen hier der maximale Radius des originalen Griffs (Erhöhung Gaszugaufnahme).
Davon ausgehend dass der Gaszugdurchmesser sicherheitshalber 2 mm wäre und der auf beiden Seiten der Rolle is, beschränkt die Gehäusehöhe hier auf knapp unter 40mm Rollendurchmesser, wenn man nicht höher sein will als der originale Griff ist. Daher in der Tabelle 40mm als obere Grenze... kann natürlich sein, dass trotzdem mehr geht, aber 40mm bedeuten auch schon eine 26,6% höhere Übersetzung.
Wieviel höher noch möglich wäre hab ich nicht gemessen, aber wir wollen ja auch genügend Spiel zu den Wänden haben. Der Zubehörgriff den ich hier noch liegen hab hat die selben Maße.
Der Ring der gedreht werden muss hat also die Maße:
Innendurchmesser: 31,5mm (32mm is Durchmesser Griff, soll fest sitzen)
Breite: 7mm (Originalbreite Gaszugsteg des Griffes, falls schmäler könnte Gaszug axial abrutschen!)
Außendurchmesser den ihr wollt bestimmt ihr anhand der Tabelle.
Einberechnet ist hier der effektive Außendurchmesser (+0,5mm, der durch die Presspassung beim Innendurchmesser etwas größer ausfällt.
Die zusätzlich benötigte Gaszuglänge ist auf 60% Umfang berechnet und sollte ein kleines Stück über dem tatsächlichen Bedarf liegen bzw. im Normalfall kein Problem darstellen.
Bei mir ist beispielsweise bei L/M Armatur, K/M-Flachschieber mit K/M-Gaszügen nach Einbau eines 37mm-Aluteils noch über 11mm Reserve da.
Ringe über 37mm Durchmesser:
Bei >37mm ist zumindest bei dem L/M-Gehäuse eine Führung des Schließerzuges im Weg, welche angepasst werden muss. Bis einschließlich 37mm ist das also kein Problem, wobei schon das eine 17,2% größere Übersetzung bedeutet.
Montage:
Der Ring wird an zwei Stellen durchtrennt, damit Platz für die Gaszugaufnahmen geschaffen wird, die herausstehen. Siehe fertiges Bild ganz oben. Der Ring sollte dann schon satt draufpassen auf den Gasgriff, ohne Spiel und schon gut von selbst klemmen. Falls eine Progression gewünscht ist: jetzt Ring umarbeiten.
Es darf kein scharfkantiger Übergang zu den Gaszugaufnahmen vorhanden sein. Am besten leicht abflachen wie auf Bild gezeigt, das sorgt auch für eine leichte Progression im Leerlaufbereich, welche eine sanfte Gasbetätigung ermöglicht wenn das Gas vorher ganz geschlossen war. Die Abflachung nur am Anfang bewirkt keine Progression über den ganzen Bereich, für die Leute die nur Kurzhub wollen.
Nun Gasgriffstück und Innenseite des Ringes mit Schmirgelpapier ganz leicht aufrauen, möglichst ohne Material abzutragen, und anschließend mit trockenem Tuch säubern.
Das dient nur dazu dass der Kleber bessere Haltemöglichkeiten hat und die Oberfläche sauber ist.
2K-Kleber anmischen und auf Griffstück dünn auftragen. Ring aufschieben und genau über dem Originalsteg des Griffes positionieren.
Wer 2K-Kleber kennt, der weiß: nachträgliches Verschieben ist eher... nicht so gut möglich.
Trocknen lassen, fertig. Nach dem Einbau natürlich Gaszugspiel und Gasgrifffunktion bis einschließlich Vollgas ordentlich prüfen vor Benutzung.
Besonders bei Progression kann bei Vollgas ein höheres Spiel des Schließerzuges erforderlich sein als bei Standgas.
Progression (optional):
Hierbei interessant ist wohl vor allem für Gleichdruckvergaser, dass man selber zusätzlich eine progressive Drosselklappenöffnung zusätzlich einbringen kann. Die Gleichdruckvergaser liefern vom Gasgriff her betrachtet durch die lineare Ansteuerung ein leicht degressives Verhalten, d.h. bei 90% Gas auf hat man z.B. schon 95% Leistung. Die entsteht durch die Drosselklappenwirkung auf die Motorleistung, stark vereinfacht gesagt bewirkt ein mm² mehr Durchgang bei fast geschlossenen Drosselklappen relativ zur bisherigen Leistung viel mehr als ein zusätzlicher mm² im oberen Bereich.
Die Flachschieber haben von Haus aus schon eine Progression drin, realisiert durch die gekrümmten Verbindungen von der Schieberwelle zum Schieber.
Das sollte man beim Flachschieber im Hinterkopf haben, damit nicht am Ende quasi ein binärer Gasgriff rauskommt
Aufgrund des direkten Zusammenhangs von Radius und Gaszugnahme kann man durch einen nicht-konstanten Radius sich seine Progression basteln.
Hier ein recht moderates Beispiel, welches anfangs die selbe Übersetzung wie original hat (32mm), in der Mitte 37mm und gegen Ende knapp unter 40mm.
Hierfür bräuchte es also einen 40er Ring, der entsprechend heruntergeschliffen werden muss.
Bei starker Progessivität muss besonders auf ausreichendes Spiel des Schließerzuges geachtet werden. Das Schließerspiel nimmt bei progressivem Öffnerprofil mit zunehmender Gasöffnung ab und kann bei starken Radienschwankungen ein passendes Gegenprofil auf Schließerseite erforderlich machen.
-Aluring drehen lassen, Maße siehe unten
-kleine Metallfeile
-kleine Metallsäge
-Schmirgelpapier zum Anrauen
-2K-Kleber
Kurzhub:
Wer sich an dem Umgreifen oder Überdrehen der Hand stört, das beim Vollgasgeben vonnöten is, kann sich nen Kurzhubgasgriff reinbauen.
Wer dafür aber nich wirklich Geld ausgeben will, die Originaloptik nicht stören will mit nem zusätzlichen Kästchen bei den Armaturen oder wem die käuflichen Varianten schlichtweg zu heftig sind, der kann sich seinen individuelles Griffchen selbst basteln.
Die maximale Übersetzungserhöhung wird hier von 2 Faktoren beschränkt:
-Die Höhe des Gasgriffgehäuses beschränkt die Höhe Rolle+Gaszug
-Gaszuglänge
Je größer die Rolle, desto mehr Gaszuglänge ist nötig, da der Umfang größer wird.
Die Gaszüge der Zxr sind in der Länge anpassbar, um das Gasgriffspiel einstellen zu können. Bei der L/M ist ein Einsteller am Gasgriffgehäuse selbst sowie in den Zügen integriert kurz vor'm Vergaser.
Das heißt wir brauchen normalerweise keine neuen Gaszüge sondern können die originalen einfach verlängern. Je nachdem wie viel übrig ist wird hierdurch eventuell auch der Rollendurchmesser beschränkt, siehe Tabelle weiter unten.
So soll das nachher aussehen:
Rot ist der sicher zu erreichende maximale Durchmesser inklusive aufliegendem Gaszug, abgegriffen hier der maximale Radius des originalen Griffs (Erhöhung Gaszugaufnahme).
Davon ausgehend dass der Gaszugdurchmesser sicherheitshalber 2 mm wäre und der auf beiden Seiten der Rolle is, beschränkt die Gehäusehöhe hier auf knapp unter 40mm Rollendurchmesser, wenn man nicht höher sein will als der originale Griff ist. Daher in der Tabelle 40mm als obere Grenze... kann natürlich sein, dass trotzdem mehr geht, aber 40mm bedeuten auch schon eine 26,6% höhere Übersetzung.
Wieviel höher noch möglich wäre hab ich nicht gemessen, aber wir wollen ja auch genügend Spiel zu den Wänden haben. Der Zubehörgriff den ich hier noch liegen hab hat die selben Maße.
Der Ring der gedreht werden muss hat also die Maße:
Innendurchmesser: 31,5mm (32mm is Durchmesser Griff, soll fest sitzen)
Breite: 7mm (Originalbreite Gaszugsteg des Griffes, falls schmäler könnte Gaszug axial abrutschen!)
Außendurchmesser den ihr wollt bestimmt ihr anhand der Tabelle.
Einberechnet ist hier der effektive Außendurchmesser (+0,5mm, der durch die Presspassung beim Innendurchmesser etwas größer ausfällt.
Die zusätzlich benötigte Gaszuglänge ist auf 60% Umfang berechnet und sollte ein kleines Stück über dem tatsächlichen Bedarf liegen bzw. im Normalfall kein Problem darstellen.
Bei mir ist beispielsweise bei L/M Armatur, K/M-Flachschieber mit K/M-Gaszügen nach Einbau eines 37mm-Aluteils noch über 11mm Reserve da.
Ringe über 37mm Durchmesser:
Bei >37mm ist zumindest bei dem L/M-Gehäuse eine Führung des Schließerzuges im Weg, welche angepasst werden muss. Bis einschließlich 37mm ist das also kein Problem, wobei schon das eine 17,2% größere Übersetzung bedeutet.
Montage:
Der Ring wird an zwei Stellen durchtrennt, damit Platz für die Gaszugaufnahmen geschaffen wird, die herausstehen. Siehe fertiges Bild ganz oben. Der Ring sollte dann schon satt draufpassen auf den Gasgriff, ohne Spiel und schon gut von selbst klemmen. Falls eine Progression gewünscht ist: jetzt Ring umarbeiten.
Es darf kein scharfkantiger Übergang zu den Gaszugaufnahmen vorhanden sein. Am besten leicht abflachen wie auf Bild gezeigt, das sorgt auch für eine leichte Progression im Leerlaufbereich, welche eine sanfte Gasbetätigung ermöglicht wenn das Gas vorher ganz geschlossen war. Die Abflachung nur am Anfang bewirkt keine Progression über den ganzen Bereich, für die Leute die nur Kurzhub wollen.
Nun Gasgriffstück und Innenseite des Ringes mit Schmirgelpapier ganz leicht aufrauen, möglichst ohne Material abzutragen, und anschließend mit trockenem Tuch säubern.
Das dient nur dazu dass der Kleber bessere Haltemöglichkeiten hat und die Oberfläche sauber ist.
2K-Kleber anmischen und auf Griffstück dünn auftragen. Ring aufschieben und genau über dem Originalsteg des Griffes positionieren.
Wer 2K-Kleber kennt, der weiß: nachträgliches Verschieben ist eher... nicht so gut möglich.
Trocknen lassen, fertig. Nach dem Einbau natürlich Gaszugspiel und Gasgrifffunktion bis einschließlich Vollgas ordentlich prüfen vor Benutzung.
Besonders bei Progression kann bei Vollgas ein höheres Spiel des Schließerzuges erforderlich sein als bei Standgas.
Progression (optional):
Hierbei interessant ist wohl vor allem für Gleichdruckvergaser, dass man selber zusätzlich eine progressive Drosselklappenöffnung zusätzlich einbringen kann. Die Gleichdruckvergaser liefern vom Gasgriff her betrachtet durch die lineare Ansteuerung ein leicht degressives Verhalten, d.h. bei 90% Gas auf hat man z.B. schon 95% Leistung. Die entsteht durch die Drosselklappenwirkung auf die Motorleistung, stark vereinfacht gesagt bewirkt ein mm² mehr Durchgang bei fast geschlossenen Drosselklappen relativ zur bisherigen Leistung viel mehr als ein zusätzlicher mm² im oberen Bereich.
Die Flachschieber haben von Haus aus schon eine Progression drin, realisiert durch die gekrümmten Verbindungen von der Schieberwelle zum Schieber.
Das sollte man beim Flachschieber im Hinterkopf haben, damit nicht am Ende quasi ein binärer Gasgriff rauskommt
Aufgrund des direkten Zusammenhangs von Radius und Gaszugnahme kann man durch einen nicht-konstanten Radius sich seine Progression basteln.
Hier ein recht moderates Beispiel, welches anfangs die selbe Übersetzung wie original hat (32mm), in der Mitte 37mm und gegen Ende knapp unter 40mm.
Hierfür bräuchte es also einen 40er Ring, der entsprechend heruntergeschliffen werden muss.
Bei starker Progessivität muss besonders auf ausreichendes Spiel des Schließerzuges geachtet werden. Das Schließerspiel nimmt bei progressivem Öffnerprofil mit zunehmender Gasöffnung ab und kann bei starken Radienschwankungen ein passendes Gegenprofil auf Schließerseite erforderlich machen.