Hab mich mit der Thematik etwas beschäftigt und ein paar Schräubchen geordert.
Meinem Verständnis nach sollten die Schrauben sich (relativ gesehen) weniger Längen, da aufgrund dem Gefüge im Material mehr Verspannungen vorliegen und somit ein Effekt einer gewissen Grundvorspannung vorliegen könnte - siehe auch die deutlich niedrigere Längung bis zum Bruch. Der identische EModul widerspricht dem nicht, da er lediglich eine Steigung im Graphen beschreibt und keine Aussage macht über Start-/Endpunkte.
In verschiedenen Foren liest man immer wieder hier und da Anekdoten, was für mich aber keine Beweiskraft hat. Man bemerke, dass der dritte Satz in diesem Post im Konjuktiv steht.
Ursprünglich wollte ich eigtl nur die Schrauben austauschen, weil sie nicht mehr frisch sind. 12.9er teste ich daher, weils für mich kein Mehraufwand war bei der Bestellung und ich mir durchaus Vorteile vorstellen kann. Aufgrund der Art der Belastung der Schrauben schließe ich ein Gefährdungspotential aus.
Was ich vorhab die nächste Zeit ist ein kleines Experiment, da ich beim rumgooglen nichts brauchbares finden konnte außer mehr oder weniger emotionale Diskussionen. Ich schreibe sowas immer gern öffentlich auf, damit ichs dann auch tatsächlich mache
Theorieteil
Wir haben einen sehr umgänglichen Professor im Haus, der für interessierte Studenten normal sehr empfänglich ist und in diesem Bereich durchaus bewandert scheint. Den werde ich mir versuchen zu schnappen und etwas mit ihm über das Thema plaudern.
Semi-Praxis
Ich weiss auch, dass wir an der Uni verschiedene Prüfmaschinen haben, inkl. einer Maschine für Zugversuche. Besagter Professor hat hierzu entsprechend Zugang. Werde fragen, ob es möglich ist im schwach belasteten Bereich die tatsächliche Längung zu ermitteln. Besagter Bereich lässt sich recht einfach berechnen bei einem vorgegebenen Bremsdruck.
Praxis
Das Material habe ich ohnehin greifbar hier und ein direkter Vergleich ist möglich. Unabhängig von den Ergebnissen der Punkte 1 und 2 habe ich vor zu Prüfen, ob tatsächlich eine Veränderung messbar ist, die über Messungenauigkeiten hinausgeht. Ein subjektives Kriterium wie "Gefühl" beim Bremsen ist untauglich hierfür, erst recht nicht wenn der Test nicht verblindet ist.
Die Schrauben können getauscht werden, ohne die Bremse neu entlüften zu müssen oder andere Änderungen an der Anlage. Schraubenvorspannung soll resultierend sein aus einem vorgegebenen Drehmoment (WHB). Beide Schrauben sind blank und werden vor dem Einbau gereinigt.
Das System, auf dem die Testmessung stattfinden soll ist eine 6-Kolben Bremse der P (frisch gewartet), originalen Bremsklötzen + Scheiben, originaler Bremspumpe in gutem, ordentlich entlüftetem Zustand und Stahlflexleitungen.
Es geht erstmal nur darum, ob überhaupt ein Effekt messbar ist - davon bin ich noch nicht überzeugt. Wenn das wirklich der Fall sein sollte, dann kann man immer noch schauen an was es genau liegt.
Hierfür fallen mir spontan 2 Testmöglichkeiten ein:
-Methode1: Man könnte über einen Bremsdrucksensor gezielt einen Bremsdruck anpeilen, und dabei den benötigten Hebelweg messen an referenzierten Punkten mit einem geeigneten Messwerkzeug.
-Methode2: Auf den Bremshebel wird eine definierte Kraft aufgebracht, gemessen über eine Zugwaage. Wieder wird der Hebelweg gemessen und verglichen.
Auf jeden Fall müssen die Messungen mehrfach durchgeführt werden, im Idealfall randomisiert und verblindet.