Kniffliges für die Freunde des Spritzens;)

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Börni
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Kniffliges für die Freunde des Spritzens;)

Beitrag von Börni »

Tja, hab da leider ein kleines Problem mit meiner Rennsau (YZF-R6), welches sich irgendwie nicht lösen lässt. Und ja, ich habe mich bereits ans Fachforum gewandt. Von 9000 Usern gabs eine Antwort mit dem glorreichen Tip "...mach WD 40 drauf" :hammer: Deswegen jetzt hier:

Ich hatte bei meiner Sau die Ventile eingestellt. Dazu musste die Einspritzbrücke nebst sämtlichem Zubehör demontiert werden, weil es sonst kein Herankommen gab. Nach Montage und Anschließen aller Steckverbindungen und Schläuche (und das sind bei der Karre verdammt noch mal nicht wenig) schmeißt das ECU nun den Fehler 20. Dieser bedeutet laut WHB, dass zwischen dem Umgebungsluftsensor und dem Ansaugluft-Drucksensor ein zu großer Spannungsunterschied besteht.
Die Regelspannung sollte bei beiden Sensoren bei +/- 4,0V liegen. Gemessen habe ich am Umgebungsluftsensor 4,9 V und am Ansaugluft-Drucksensor 3,3 V. Somit liegt die Abweichung ausserhalb der zulässigen Toleranz, und vom Steuergerät wird ein Fehler erkannt.

Ich habe dann mal in die Drosselklappengehäuse-Schläuche gepustet, so dass sie die Schieber einmal komplett hoben und wieder senkten. Der Fehler war dann verschwunden, trat nach 30 Minunten aber wieder auf.
Zur Info: Ich bin die Karre noch nicht gefahren (blöd im Ort mit Slicks und Renntüte), der Fehler erscheint aber nach dem Einschalten der Zündung. Der Motor springt allerdings an und läuft auch. Nur weiß ich nicht, ob er es nicht in einer Art Notlaufprogramm macht und mir dann auf dem Ring die Leistung fehlt. :?

Hat jemand vielleicht eine Idee, woraus der Spannungsunterschied resultieren könnte? Der Umgebungsluftsensor ist im Fahrzeugheck untergebracht, der Ansaugluft-Drucksensor sitzt direkt an der Einspritzbrücke. An beiden Sensoren hatte ich nichts gemacht, nur abgestöpselt und wieder angeschlossen. Steckverbinder sind i.O.

Typ44

Re: Kniffliges für die Freunde des Spritzens;)

Beitrag von Typ44 »

Habe zwar von der R6 und Spritzen keine Ahnung, aber aus meiner Erfahrung als Prozeleitelektroniker hätte ich diese Vorschläge...

- Bist Du Dir sicher, dass nicht vielleicht doch einer der Ducksensoren etwas verspannt ist? Ich würde beide nochmal ausbauen, und dann nach Vorgaben wieder ordnungssgemäß einbauen.

- Dann könntest Du noch alle Steckverbinder nochmal lösen und mit Kontaktfett versehen, um eventuelle Überkangswiderstände zu eliminieren.

Mehr fällt mir zu dem Thema leider auch net ein! :oops:

Gruß Typ44

Nachtrag: Vielleicht hat der Umgebungsdruck-Sensor, auch wenn Du dort nicht dran warst, versehentlich einen mitgekriegt und hat jetzt ne defekte Membran (Also ne Beule drin oder so, die einen zu hohen Messwert verursacht) => neuen Sensor besorgen.

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Klaus69
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Re: Kniffliges für die Freunde des Spritzens;)

Beitrag von Klaus69 »

Börni: Meinst Du das R6 oder R4F? In zweiterem sollte Dir auf jeden Fall jemand helfen können...

Ich dachte R6 wär so geil weil a aktuell und b viele Teile und c nicht so Wartungsintensiv...
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.
Benjamin Franklin, 1759

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cobra-fighter
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Re: Kniffliges für die Freunde des Spritzens;)

Beitrag von cobra-fighter »

der fehler steht bestimmt 1m vom moped entfernt ;) wie so oft
mach das was TYP44 geschrieben hat und guck dann nochmal
wehe wenn sie los gelassen

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Börni
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Re: Kniffliges für die Freunde des Spritzens;)

Beitrag von Börni »

Klaus69 hat geschrieben: Ich dachte R6 wär so geil weil a aktuell und b viele Teile und c nicht so Wartungsintensiv...
Hab ich irgendwas von ungeil geschrieben? Und soviel hat Fehlercode 20 mit der Ersatzteilversorgung auch nicht zu tun, wenn ich es recht betrachte. Wer seinen Bock auf dem Ring bewegt, der sollte ihn auch regelmäßig warten, das gehört nunmal dazu. Hin und wieder schleichen sich halt Fehler ein, wenn man sich erstmalig mit der Materie befasst. Deswegen heißt das Motto "Dazulernen". Alles weitere dazu lass ich jetzt mal unkommentiert.
Die Frage hatte ich im R6 Forum gestellt, r4f ist natürlich die bessere Idee. :oops:

@Typ44

Ok, das werde ich mal machen. Vielen Dank erstmal.

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Klaus69
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Re: Kniffliges für die Freunde des Spritzens;)

Beitrag von Klaus69 »

Börni: Hab auch nix von ungeil geschrieben. Wunder mich halt das bei ner normalen Wartung solche Fehler auftreten...
Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.
Benjamin Franklin, 1759

Tobi

Re: Kniffliges für die Freunde des Spritzens;)

Beitrag von Tobi »

Es geht in beiden fällen um Luftdruck (3polig), richtig?
Nicht dass der im Heck ein Temperatursensor (2polig) ist und du gerade am falschen Teil suchst?

Also so ein Motormanagement und die Komponenten sind eigentlich relativ einfach.

Ein Drucksensor ist immer 3polig (5V, Signal, Masse)
Wenn ein Luftdrucksensor also 4,9V liefert, ist er entweder nur bis 1050mbar ausgelegt und das ist so annähernd korrekt (bei saugmotoren üblich!) oder es besteht ein Kurzschluss nach 5V. Bei abgestecktem Sensor hast du normalerweise ein "undefiniertes Signal".

Ein Temperatursensor ist immer 2polig (Signal, Masse)
Bei abgezogenem Sensor wirst du auf der Signaleitung immer 5V (definiertes Signal) messen, weil im Steuergerät ein Vorwiderstand gegen 5V geschaltet ist.
Das bedeutet, dass 5V an einem Temperatursensor auf einen defekten oder abgesteckten Sensor oder einen Kabelbruch hinweisen.


gruß
Tobi

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Börni
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Re: Kniffliges für die Freunde des Spritzens;)

Beitrag von Börni »

Jo, es sind beides defi Drucksensoren mit dreipoligen Anschlüssen. Der einzig relevante Temperatursensor steckt in der Airbox und mißt die Ansaugluft (zweipolig).
Die Spannung sollte laut WHB zwischen 3,75v und 4,25V liegen, wobei beide Messungen ja ein Ergebnis ausserhalb der Toleranz ergaben. Ziehe ich jeweils einen oder beide Stecker zu den Sensoren ab, motzt auch gleich die Steuerrung, dass der Kontakt unterbrochen wurde. Also erkannt werden die Sensoren.
Ich will dann erstmal die Kabel in Augenschein nehmen und messen. Mal schauen, ob ich was finde.

Tobi

Re: Kniffliges für die Freunde des Spritzens;)

Beitrag von Tobi »

Der Vollständigkeit halber hier auch nochmal :wink:

Du musst erst mal 100%ig sicher raus finden welche Leitung was ist.

Also
- wo ist 5V?
- wo ist Masse?
- wo ist Signal?

Folgender Vorgang:
1.
Die 5V Leitung findest du so aus:
- Sensor abziehen
- Minus des Multimeters an Batterie Minus
- Plus abwechselnd an alle 3 Kabel halten
- da wo 5V ist, da ist 5V :mrgreen:

2.
Die Masseleitung findest du als nächstes so raus:
- Sensor ist immernoch abgezogen
- Plus des Multimeters an 5V
- Minus abwechselnd an die beiden übrigen Kabel halten
- venn 5V angezeigt werden, hast du den Minus gefunden

3.
Die Signal-Leitung ist die, die übrig bleibt :mrgreen:


Wenn das geklärt ist, geht es an die Fehlersuche:
Problem ist, dass aus beiden Sensoren was "komisches" raus kommt.
Ist es evtl. möglich die beiden Stecker zu vertauschen?
Wenn nur einer komisch wäre, oder einer glatte 5V oder 0V hätte, dann wäre es ja deutlich einfacher!
So musst du mal gucken was passiert...

Also los:
- Sensor anstecken!!!
- Multimeter Minus an Sensormasse (alternativ geht zur Not auch Batterie Minus)
- Multimeter Plus an Signal
- gucken was angezeigt wird (erwartet werden bei beiden Sensoren die besagten 4V)
- in den Sensor rein pusten oder mal saugen, die Spannung muss sich ändern


Diese Prozedur machst du bei beiden Sensoren und hoffentlich macht einer das was erwartet wird und einer nicht, dann kommst du der Sache zumindest näher :-)



gruß
Tobi

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Börni
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Re: Kniffliges für die Freunde des Spritzens;)

Beitrag von Börni »

So, es ist vollbracht. Tobi, vielen Dank erstmal, deine Ausführungen haben mir sehr geholfen. Ist schon besser, wenn man weiß, wie etwas funktioniert und vor allem, wie man richtig mißt :lol:

Zuerst habe ich den Umgebungsluftsensor getest. Das Gebersignal lag bei 3,95 V, also sehr nah bei 4V und somit war alles im Lot. Auf Druckschwankungen reagierte der Sensor und veränderte die Spannungszahl des Gebersignals :arrow: i.O.

Der Ansaugluft-Drucksensor lieferte ebenfalls ein Signal, aber leider nur 3,50V, was außerhalb der Toleranz lag und somit den Fehler verursachte. Durch Blasen und Saugen mit gespitzten Lippen ( :lol: ) konnte ich aber feststellen, dass der Sensor an sich funktionierte, da das Gebersignal ebenfalls in der Spannung variierte. Nur leider pendelte es sich immer wieder bei 3,5V ein.
Ich hab den Sensor ausgebaut und vorsichtig mit einer Fahrradluftpumpe mit Druck beaufschlagt. Das ganze ein paar mal und siehe da, die Signalspannung lag plötzlich bei 3,8V :arrow: alles paletti, Fehler wurde nicht mehr angezeigt.
Anschließend hab ich noch die völlig verstellte Einspritzbrücke synchronisiert und die Sau schnurrt jetzt wieder wie Mietzekatze. Osche am 10.05. kann demnach kommen... :ziel:

cherokee190

Re: Kniffliges für die Freunde des Spritzens;)

Beitrag von cherokee190 »

Börni hat geschrieben:Durch Blasen und Saugen mit gespitzten Lippen ........ und die Sau schnurrt jetzt wieder wie Mietzekatze
:P :P :P

richtig geblasen wirkt manchmal Wunder
schön das sie wieder läuft :wink:

Tobi

Re: Kniffliges für die Freunde des Spritzens;)

Beitrag von Tobi »

ich würde mich an deiner stelle trotzdem noch in den nächsten wochen nach nem reserve-sensor umgucken.
ich denke es ist nur eine frage der zeit bis der wieder daneben liegt.


gruß
Tobi

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