Klaus69 hat geschrieben:Und die Schwingenachse sollte schon gerade im Rahmen stehen.
Wir reden hier von einem 20 Jahre alten Gussteil, das aufgrund Massenfertigung relativ hohe Toleranzen hat und das dann an ein anderes hochbelastetes Teil angeschweißt wurde.
Wie gesagt bedeutet hier auch nur ein halbes Grad Verschiebung, und ich red hier sogar nur von einem 2D-Modell, 5mm potentieller Fehler. Bei sonst
theoretisch optimalen Bedingungen!
Klaus69 hat geschrieben:Dann kommt die Sache mit den Alu Leisten
Baumarktleisten... Diese Dinger auf 1,43m Länge so gerade, dass man damit im Millimeterbereich messen kann und verwertbare Ergebniss kriegt?
Wenn du die jetzt an die Felgen dranmachst hast du zusätzlich einen Felgenschlag noch drin. Und wenn sogar noch die (nachgebenden) Reifen draufbleiben...
Dazu kommt noch das Spiel Achse/Lager etc...
Klaus69 hat geschrieben:PS: Kettenspannung stell ich mit dem Tiefenmeßstab des Meßschiebers gegen das Ende der Schwinge ein...
Auch da ist ein riesiges Fehlerpotential. Die Aluvierecke, die standardmäßig drin sind, sind auch nicht unbedingt gerade und können sich verdrehen, die Achse sitzt auch nicht spielfrei dadrin.
0,5mm Ablesefehler (und der ist auf 2 Seiten möglich) -> 2,5mm potentieller Fehler, natürlich bezogen auf die Distanzbreitenbestimmung.
Und jetzt nimmst mal nur das alles zusammen (is ja noch mehr) und kriegst z.B. als Ergebnis raus, dass deine Räder 2mm zu weit rechts stehen... wie verlässlich is das Ergebnis

Wie wahrscheinlich ist es, dass der ganze Aufwand umsonst war und der Serienzustand sogar besser?
Nun gut, sagen wir das Ganze sollte wirklich hinhauen. Das Hinterrad ist nur eingeschränkt bewegbar (Kettenflucht). Hier müsste dann schon der Kettenradträger verändert werden wenn man nicht den Motor bewegen will (Teil des Rahmens, Gewichtsverlagerung).
Sagen wir auch das klappt problemlos, beispielsweise mit Spacern zwischen Kettenrad und Träger oder Materialabtrage wenn's in die andere Richtung soll.
Wir können jetzt also die "optimalen" Hinterraddistanzen auf den Wert X fertigen, den wir gemessen haben. Mit fragwürdigem Fehlerpotential. Optimalerweise stimmt der Wert sogar... unsere Räder stünden dann perfekt in der Fahrzeugmitte.
Und jetzt?
Jetzt kippt dir das Moped eventuell sogar stärker von alleine zu einer Seite.
Ganz einfach aus dem Grund, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit der Schwerpunkt eben nicht genau in der Fahrzeugmitte liegt. Gemeint ist die seitliche Verteilung, nicht vorn/hinten. FALLS das im Originalzustand der Fall war ist diese Verteilung spätestens durch Austausch von Teilen zur Gewichtsersparnis, am meisten macht hier aufgrund des Hebels wohl der bleischwere Originaltopf aus, gestört. Wenn das ganze so bleiben soll wäre hier ein Spurversatz zum Ausgleich doch sogar wünschenswert. Wenn also der Spurversatz komplett entfernt werden soll, würde ich also auch die Gewichtsverteilung optimieren. Nur so kriegst du dann wirklich Neutralität rein. Messen kannst die Gewichtsverteilung links/rechts grob indem du beispielsweise ein Rohr durch die Hinterradachse steckst und das auf zwei Waagen auf gleicher Höhe mit gleichem Abstand zur Längsachse auflegst. Dann solange Gewicht verschieben bis Schwerpunkt auf Längsachse liegt (Waagen zeigen gleich an).
edit:
Ich hab da eventuell ne Idee wie man ganz einfach den Schnittpunkt Längsachse/Hiradachse relativ genau (auf jeden Fall deutlich genauer als das Räderabgleichen) abschätzen kann. Morgen mal kucken wenn Zeit und Wetter das zulassen...